Indigo

Woraus wird Indigo gewonnen?

Bis heute hat man weltweit über 700 verschiedene Pflanzen entdeckt, welche Indigo enthalten. Für unseren Kulturkreis  sind folgende Färbepflanzen zum Blaufärben wichtig:

  • Der Färberwaid (Isatis tinctoria)
  • Die Indigopflanze (Indigofera tinctoria)

Färberwaid

Der heimische Waid war bis zum Ende des Mittelalters in unseren Breiten der Hauptlieferant des Farbstoffs zum Blaufärben. Um möglichst hohe Erträge zu erzielen, wurden Färbepflanzen im allgemeinen nur dort angebaut, wo die idealen klimatischen Bedingungen herrschten und die beste Bodenbeschaffenheit gegeben war. Eines der Hauptanbaugebiete für Waid im Mittelalter war die Gegend um Erfurt. Der daraus resultierende Handel verhalf der Stadt Erfurt zu großem Reichtum.

Die Indigopflanze

Diese Pflanze gedeiht in unserem Klima nicht, der daraus gewonnene Farbstoff war schon immer ein Import. Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese Pflanze in Indien beheimatet. Mit der Entdeckung des Seeweges nach Indien durch Vasco da Gama im Jahr 1498 gelangte dieser Farbstoff im Laufe des 16. Jahrhunderts in immer größeren Mengen nach Europa. Durch seine deutlich größere Färbekraft und Farbintensität verdrängte er im Laufe der Zeit den heimischen Waidindigo.

Welche Materialien lassen sich mit Indigo färben?

An erster Stelle, da historisch für unseren Breitengrad relevant, seien Schafwolle und Leinen genannt. Vor allem für die einfache Bevölkerung waren diese Materialien Hauptbestandteil der Bekleidung, da sie vor Ort verfügbar waren. Zur Herstellung von Leinen wurde Flachs angebaut und Schafe wurden nicht wie heute hauptsächlich zur Fleischerzeugung gehalten, sondern um den Rohstoff Wolle zu gewinnen.